Köln-Flittard im August 1994
Vorweg sei schon erwähnt, daß die 4jährige Vorbereitungszeit für das
400jährige Jubiläum lohnenswert war und sicher noch lange in
Erinnerung bleiben wird. Sowohl in der Vorbereitungsphase durch den
Festausschuß als auch zu dem eigentlichen Jubiläumsfesttermin und
während des Schützenfestes haben alle Schützenbrüder an einem Strang
gezogen und für einen reibungslosen Festablauf gesorgt. Nachfolgende
Schilderung der jeweiligen Festtage soll den harmonischen Festablauf
dokumentieren.
Schützenfestsamstag begann um 12.00 Uhr mit Einläuten und Böllem des
Jubiläumsschützenfestes. Nachmittags wurden wie gewohnt die
Jungmajestäten ausgeschossen. Der große Festumzug am Abend mit dem
großen Zapfenstreich am Bungartzhof konnte als erster Höhepunkt
bewertet werden. Als wir dort ankamen wurden wir von einer Menschenmenge
empfangen, wie wir es bis dahin noch nie erlebt hatten. Danach setzten
wir unseren großen Festumzug zum Schützenplatz fort und wurden auch da
von einer riesigen Menschenmasse empfangen. Bekannterweise hatten wir
den Schützenfestplatz umfunktioniert, indem wir dort Essens- u.
Getränkestände aufbauten um dem Ansturm unserer Gäste gerecht zu
werden, und dies bestätigte sich auch schon an diesem Abend. Die Kirmes
bzw. Schausteiler waren in der Eduard-Frantzen-Str. u.a. (großer
Parkplatz plaziert worden).
Um ca. 22.30 wurde dann das große Brilliant-Jubiläumsfeuerwerk
gestartet. Es dauerte ca. eine halbe Stunde und war wohl auch
ein einmaliges Spektakel, welches die Bevölkerung mit
minutenlangem Applaus beklatschte. Was den Getränkeumsatz an
diesem Abend anbetrifft, so hatten wir uns doch etwas mehr
Umsatz versprochen, denn an diesem Abend war es sehr kalt, aber
es sollte besser werden.
Sonntagmorgen sammelten sich die Schützenbrüder wie gewohnt beim
Kommandanten zum Antreten zum Kirchgang. Zum Antreten fand sich
überraschenderweise der Bundesschützenkönig ein. Wir holten
unseren Jubiläumsschützenkönig Thomas Schmitz in seinem Haus,
Pützlachstraße ab und marschierten von dort zum Schützenplatz um
das Pontifikalamt mit Joachim Kardinal Meisner zu feiern. An
diesem Dreifaltigkeitssonntag war der Schützenplatz bereits um
diese Zeit übrfüllt. Neben der Flittarder Bevölkerung trafen
unsere ausw. Gäste ein um ebenfalls das Pontifikalamt
mitzufeiem. Besonders erwähnenswert, daß auch unsere
Schwesternbruderschaft sich dazu einfand und eine ganz besondere
Freude war es den Hochmeister des Bundes der deutschen
Schützenbruderschaften, Hubertus Prinz von Saynwittgenstein mit
seiner Gattin und dem Bundesgeschäftsführer Herrn Leweke
begrüßen zu können Pünktlich um 10.00 Uhr trat Kardinal Meisner
auf dem Schützenplatz, begleitet von seinem persönlichen
Sekretär, Kaplan WöIki, unserem Präses Pfarrer Fritz Frank sowie
Dechant Rolf Schneider und Diakon Winfried Niesen, gefolgt von
unseren Schützenbrüdem, die die Geistlichkeiten aus dem
Kindergarten abholten, welche als Sakristei umfunktioniert
worden war, ein. Die hl Messe wurde musikalisch umrahmt von
einer 40-Mann-Kapelle aus Bornheim. Das felerliche Pontifikalamt
endete mit den Glücks- und Segenswünschen von Kardinal Meisner.
Unser Brudermeister und Hochmeister sprachen im Anschluß an das
Pontifikalamt ihre Dankes- und Grußworte an den Kardinal und an
die anwesenden Schützenfamilien und luden dazu ein, sich dem
nachfolgenden Hauptfestzug anzuschließen, zu dem auch Kardinal
Meisner auf der Ehrentribüne platznahm. Dort versammelten sich
neben unserem Jubiläumskönig auch die gesamte Bruderschaft und
Ehrengäste, die an dieser Stelle nicht einzeln aufgeführt
werden, da sie an anderer Stelle mit den vorhandenen Fotos
beschrieben sind. An dem Hauptfestzug beteiligten sich neben den
Gastvereinen auch die Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen.
Der Zug wurde vom Kommandant und Adjudant angeführt, gefolgt von
dem ehemaligen Kommandanten bzw. Adjudanten der Bruderschaft
sowie dem Kommandantenpaar der Schwesternbruderschaft aus
Stammheim, Dünnwald und Mülheim. Die beteiligten Vereine und
Musikzüge sind ebenfalls separat beschrieben und an dieser
Stelle nicht mehr erwähnt. Nennenswert jedoch bleibt der sehr
lange Hauptfestzug, der mit seiner Gesamtlänge von ca 3 km ein
tolles Bild bot und ca. 1 Stunde dauerte. Auch eine Kutsche war
dabei mit dem ältesten Mitglied Heinrich Reinhard und dem
jüngsten Mitglied Torsten Kissel Sohn vom Kommandanten. An
diesem Sonntagvormittag war es zwar kühl, aber sehr schön und
nachmittags hatten wir dann doch ca. 25 Grad Wärme. Abends
kühlte es sich dann wieder sehr ab. Als wir dann auf dem
Schützenplatz eintrafen, wurden wir wieder von einer gewaltigen
Menschenmenge in Empfang genommen Es folgte der musikalische
Frühschoppen und Schießen auf Preisvögei. Um 15:00 Uhr starteten
wir dann das Königsvogelschießen. Die Ehrenschüsse gaben unser
geistlicher Präses Pfarrer Fritz Frank und der Hochmeister des
Bundes ab.
Danach wurden die Kinder der Grundschule ,,Am Feidrain``
ausgezeichnet. Sie hatten sich an einem Malwettbewerb anläßlich
unseres Jubiläumsschützenfestes beteiligt. Von 184 Einsendungen
aus den 4 Grundschulklassen prämierten wir jeweils 3 erste
Sieger aus jeder Klasse.
Zeischendurch spielte die Kapelle ,,Original Berg. Rheinische
Musikanten`` und das ,,Mallörchen`` Andrea Schöneborn, um die
Kinder und Gäste auf dem Festplatz zu unterhalten. Gegen 17.00
Uhr spielte die Rockband ,,Rebell Jell`` und um 20.00 Uhr folgte
ein weiterer musikalischer Höhepunkt, in dem die kölsche
Mundartgruppe ,,Paveier`` auftraten. Dieses Konzert dauerte bis ca
22.00 Uhr und der Festptatz war bis dahin, von morgens
angefangen, mit Publikum voll gefüllt.
Die Freude unter den Schützenbrüdern über das Gelingen der
ersten 2 Tage war sehr groß und man konnte getrost dem 3. Tag,
Schützenfestmontag, entgegen sehen.
Der übliche Ablauf an diesem Tag sollte mit dem Höhepunkt des
Königsvogelschießens enden, und so war es denn auch, als Norbert
Fuhrmann gegen 23.10 Uhr endlich das letzte Stück Holz von der
Stange abschoß. Ein kleiner Wermutstropfen an diesem Tag, denn
auch diesmal war mit der Tücke des Holzes nicht gerechnet
worden. So mußten wir an diesem Abend ser lange warten, bis
das die Entscheidung gefallen war. An diesem Abend war es sehr
kalt, der Bierumsatz wurde wieder in Mitleidenschaft
gezogen. Dennoch klang dieser Abend in einträchtiger
Harmonie aus und wir freuten uns auch über das Gelingen
dieses Tages.
Unser Präses teilte uns in der Schützenfestwoche mit daß der
Kardinal von unserem Jubiläumsfest so begeistert war, daß er
noch am darauffolgenden Tag auf einer anderen Veranstaltung
hierüber sprach und das große Engagement unserür Bruderschaft
hervorhob.
Außerdem erhielten wir von Kardinal Meisner eine silberne Münze mit
seinen Initialien für unsere Königskette.
Das Heukönigsschleßen am nächsten Tag fand in besonderer Weise
statt, in dem ein Jublläums-Heukönigspaar aus den bisherigen
Heukönigspaaren gestellt wurde.
Der Bürger und Familienball war auch sehr zufriedenstellend
besucht.
Und so stand das Finale an am 2. Schützenfestsonntag, mit Abholen
des neuen Königs zum Kirchgang und anschließendem WDR
Platzkonzert life aus der Schützenhalle Köln Flittard.
Das WDR-Platzkonzert begann pünktlich um 11.00 Uhr in der
überfüllten Schützenhalle.
Die musikalische Gestaltung an diesem Sonntagmorgen wurde
durch den WDR festgelegt. Es spielte die 3O-Mann-Kapelle Willi
Berg aus Wuppertal und als weitere Einlagen beteiligten sich das
Flittarder Musikcorps, alle Flittarder Chöre gemeinsam als ein
Chor, das Akkordeon Orchester Bayer Leverkusen und die Strüssjer.
Durch das Programm führte Charly Wagner, die Regie leitete Janos
Kereszti. Interviewpartner waren unser Brudermeister sowie ein
Vertreter des Flittarder Bürgervereins. Das Konzert dauerte ca.
2 Stunden und war ebenfalls eine Bereicherung im Rahmen unseres
Jubiläumsschützenfestes, und dies wurde uns auch von allen Seiten
her wohlwollend anerkannt. So etwas hatte Flittard noch nie erlebt.
In dieser Zeit wurde kein Ausschank getätigt. Das bedeutete für uns
Schützenbrüder, daß wir den Frühschoppen erst ab ca. 13:00 Uhr
eröffnen konnten. Das traf auch auf das Schießen der Preisvögel zu.
Der Festzug mit den Damen der Schützenbruderschaft und der Flittarder
Bevölkerung nahm dann um 18:00 Uhr wieder seinen gewohnten Lauf, das
Jubiläumsschützenfest klang langsam aus.
Wie bereits zu Anfang erwähnt, war dieses Schützenfest ein wirkliches
Jubiläumsschützenfest, geprägt von einer sehr guten Vorbereitung
und einträglichen Harmonie.
Für das Gelingen dieses Jubiläumsschützenfestes ist besonderer Dank
zu sagen an den Festausschuß, der im Vorfeld vier Jahre benötigte, um
alles zu organisieren. Aber auch allen anderen Schützenbrüdern und
ihren Frauen muß ein Lob ausgesprochen werden für Ihren selbstlosen
Einsatz vor Beginn des Schützenfestes aber auch während den Festtagen.
Nicht zu vergessen die Frauengemeinschaft, der Männergesangverein, die
Spielvereinigung Köln-Flittard, dem Turnverein, der Flittarder
Feuerwehr, der Polizei und den Flittarder Chören. Sie sorgten für
Kuchen, Thekenablauf und Ordnung. Erwähnenswert zu diesem
Jubiläumsschützenfest ist auch, daß der Ort Flittard in einer Weise
geschmückt war, wie wir es bis dahin noch nicht erlebt hatten und
der Flittarder Bevölkerung dafür dankbar sind.
Auch unserer Jugend gebührt Dank und Anerkennung für Ihren Einsatz
und läßt uns Hoffen, daß wir das nächste Jubiläumsschützenfest,
in gleicher Freude und Harmonie wie 1994 feiern können.
Peter Kissel 8/94