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Jahreshauptversammlung: 2022

Von Florian Seiffert

Sonntag 20.03.2022.

Hauptsächlich geht es heute um den Antrag von Schützenbruder Juri Seiffert:

Schützenbruder
Juri Seiffert
Flittard im März 2022

Antrag an die Jahreshauptversammlung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Köln-Flittard

Kurzfassung:
Antrag auf Ergänzung von §2 Absatz 9 der Geschäftsordnung: Weglassen des Schützenrocks (Uniformjacke) und der Handschuhe bei Schützenzügen mit hohen Temperaturen

Beschreibung:
Bekanntermaßen steigen die Temperaturen gerade im Sommer seit Jahren kontinuierlich an - eine Entwicklung, die sich auch in Zukunft weiter fortsetzen wird.
Und so ist es weder ein Vergnügen sich bei sengender Hitze kilometerweit über den Asphalt zu schleppen noch ist dies gesundheitlich empfehlenswert. Nicht umsonst stehen beispielsweise in Stammheim immer Freiwillige und Sanitäter am Zugweg, die Wasser an die Mitlaufenden verteilen. Auch sieht man immer wieder Schützen, die vorzeitig aus den Zügen aussteigen. Die Begriffe Hitzschlag und Dehydrierung sind jedem bekannt und sollten nicht mit einem simplen „Dat han mer immer su jemaat, stell dich nit esu an.“ abgetan werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Außendarstellung für uns als Schützenbruderschaft. Wir haben so schon genügend Schwierigkeiten neue und vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen. Wenn uns diese potenziellen Kandidaten vom Straßenrand aus zusehen, dann interessiert sie nicht die Zahl der Orden und Schnüre an unseren Jacken, sondern dass der ein oder andere Schützenbruder es sogar geschafft hat seine grüne Uniformjacke von innen heraus noch dunkler zu färben. Und so werden sie sich dreimal überlegen, ob ihnen „Glaube, Sitte und Heimat“ diesen unnötigen Aufwand wert sind. Dies gilt übrigens auch für unsere eigenen Mitglieder, von denen die meisten nur wenig Enthusiasmus zeigen wenn es um die Teilnahme an auswärtigen Schützenzügen geht. Der Verzicht auf den Schützenrock dürfte sich daher auch positiv auf unsere eigenen Teilnehmerzahlen auswirken.
Wir würden auf diese Weise ein frischeres, gesünderes und moderneres Bild als Gruppe abgeben, wenn wir bei hohen Temperaturen im weißen Hemd an Schützenzügen teilnehmen. Die optische Geschlossenheit bleibt dadurch erhalten und durch das Tragen der Hüte sind wir (zusätzlich zu unseren Flaggen) auch weiterhin eindeutig als Schützen erkennbar. Musikkapellen praktizieren dies ebenfalls seit Jahren mit Erfolg und es geht kein Stück unserer 428-jährigen Tradition verloren, wenn wir bei Zügen mit hohen Temperaturen auch auf unsere Jacken verzichten.

Lasst uns – nicht nur mit Blick auf den Klimawandel – endlich mal mit der Zeit und ohne dicke Jacke gehen.

Vorgeschlagene Ergänzung für §2 Absatz 9 der GO:

„Grundsätzlich gilt eine Temperaturgrenze von 25 Grad Celsius im Schatten (Grenzwert kann diskutiert werden, Hauptsache er ist eindeutig). Wird diese am Tage des Zuges eindeutig über- bzw. unterschritten, werden der Schützenrock (siehe 2b.) und die weißen Handschuhe (siehe 2e.) jeweils weggelassen oder getragen.
Liegt die Temperatur im Grenzbereich oder ist das Wetter wechselhaft und die Verhältnisse lassen sich bis kurz vor Zugbeginn nicht eindeutig absehen, so sind Schützenrock und Handschuhe erst einmal mitzunehmen. Die Entscheidung über das Tragen wird dann vor Ort von den mitlaufenden Schützen per Abstimmung getroffen. Bei Stimmgleichheit entscheidet der Kommandant.“

Organisatorischer Zusatz: Da in der Regel Schützenbrüder mit dem Auto zu auswärtigen Schützenfesten anreisen, können die Uniformjacken im Zweifel im Kofferraum gelagert werden. In Flittard und Stammheim erledigt sich die Frage nach der eventuellen Lagerung der Uniformjacken durch die Gegebenheiten vor Ort.

Köln, den 07.03.2022
Juri Seiffert

Der Antrag wird diskutiert. Eine schnelle Einigung kann nicht erziehlt werden. Die Versammlung beschließt, das Juri und der Vorstand den Antrag präzisieren und ergänzen und dann erneut vorlegen. Insbesondere soll Klarheit geschaffen werden, was für ein Hemd und Krawatte getragen werden, wenn die Jacke wegen Hitze zu Hause bleibt.

Bernd Hammes wird zum Oberschießmeister gewählt. Er löst Frank Milles ab, der das Amt zusätzlich zu dem Amt des Schriftführers inne hatte.