Nachmittags wird auf dem Schützenplatz der Jungschützenkönig,
der Schülerprinz und der Kükenprinz ermittelt.
Ich bitte Bruno Odenthal für mich die
Zahl der Schüsse und die Zahl der Teilnehmer zu notieren.
Er gibt mir folgende Ergebnisse:
Jungschützenkönig 1994/95:
Michael Roggendorf, 17 Jahre mit dem 94. Schuß.
1. Ritter: Sven Kalbitzer
2. Ritter: Michael Roggendorf
3. Ritter: Norbert Rösgen
Schülerprinz 1994/95:
Sebastian Rühling, 12 Jahre, mit dem 375. Schuß.
1. Ritter: Simon Stopp
2. Ritter: Sebastian Rühling
3. Ritter: Markus Pullmann
Kükenprinz 1994/95: Sven Kissel,
9 Jahre, im Stechen mit 3:2 gefallenen
Klötzchen beim Schießen mit einem Spielzeuggewehr (Pfropfen) auf
aufgestellte Klötzchen.
Abends dann Antreten auf der Pützlachstraße und Marsch durchs Dorf und
in die Siedlung zu den ''Hunnen'', die traditionell ein Fäßchen
Freibier ausgeben. Auf dem Rückweg gehts auch durch den Weingartskamp
und durch den Feldrain, wo die Eltern des Jungschützenkönigs stehen
und ein Feuerwerk abbrennen. Am Bungartshof ist dann
Zapfenstreich, es ist laut Kommandant Peter Kissel
der dritte den die Schützen machen. Auch der gelingt zur vollen
Zufriedenheit. Dann auf dem Platz ist großes Höhenfeuerwerk, außerdem
spielen die Strüüßjer. Das Feuerwerk ist wirklich
toll, besser als alles, was es bisher in Flittard zu
sehen gab3.28.
Das Wetter, welches
morgens noch heiter war wurde zunehmend schlechter, es regnete jedoch
nur ganz kurz am Nachmittag. Ansonsten hielt sich starke Bewölkung.
Glück gehabt, die Vorhersagen hatten schlimmeres vermuten lassen.
29.05.1994 (Sonntag) Gegen 9.30 Letzte Besprechungen und
Anweisungen für die Messe. Alle sind nervös und keiner will sich vor
dem Kardinal blamieren. Kurz vor 10 Uhr
kommt dann Kardinal Meisner mit zwei
Begleitern. Er begrüßt alle freundlich mit Handschlag. Dann die Messe.
Der Festplatz ist voll. Das Wetter ist bedeckt und nicht besonders warm,
aber es regnet nicht, was nach gestrigen Wetterberichten noch drohte.
Hier folgt die Messe im Einzelnen nach dem ''Fahrplan'' von Diakon und
Schützenbruder Winfried Niesen und nach
dem Liedzettel, der auf dem Platz verteilt worden war. Die Predigt wurde
der Bruderschaft im Mai 95 vom Büro des Kardinals zugeschickt. Die
Lieder wurden von den Limbacher Musikanten unter der Leitung von Herrn
Pohl begleitet.
Auszug aus der Sakristei (Kindergarten) u. Beginn der Hl. Messe
Die Glocken läuten von 9 Uhr 45 bis 10 Uhr. (Wer ist in d.Sakristei?)
Vor dem Auszug legt der Kardinal Weihrauch ein.
Am Ausgang der Sakristei (Kindergarten) nimmt er
Weihwasser und segnet sich und alle Umstehenden.
Prozession:
Der Frieden uns und Freude gibt, den Geist der Heiligkeit, der
uns als seine Kirche liebt, ihr Einigkeit verleiht.
Er lasse uns wie Brüder sein, der Eintracht uns erfreun, als
seiner Liebe Widerschein die Christenheit erneun.
Vor dem Altar angekommen, machen alle eine tiefe Verbeugung und
gehen auf ihre Plätze.
Diakon legt das Evangeliar auf den Altar. Konzelebranten zum
Altarkuss und dann sofort auf ihre Plätze. Erzbischof und Diakon
zum Altarkuss, dann sofort Altarinzens.
Eröffnung durch den Herrn Kardinal. Nach dem liturg. Gruß Grußwort des Pfarrers.
Allgemeines Schuldbekenntnis : Form C . (Kardinal formuliert
frei.)
Gloria aus der Schubertmesse.
Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe! singet der Himmlischen selige
Schar. Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe! stammeln auch wir, die
die Erde gebar. Staunen nur kann ich und staunend mich freun,
Vater der Welten! Doch stimm ich mit ein: Ehre seit Gott in der
Höhe! Staunen nur kann ich und staunend mich freun, Vater der
Welten! Doch stimm ich mit ein: Ehre sei Gott in der Höhe!
Gegen Ende des Gloria! kommt ein Ministr. mit grünem Buch:
Tagesgebet. Er verbeugt sich vor dem Kardinal, wenn er hinzutritt und wenn das Gebet zu Ende gesprochen ist, dann geht er auf seinen Platz zurück.
Jetzt folgt die
1. Lesung. Der Text liegt in Kopie bereits auf
dem Ambo. Die Lektorin verbeugt sich oben vor dem Altar und trägt
die Lesung vor.
Zwischengesang wird von Kapelle intoniert, Diakon singt vor,
alle antworten: Freut euch: wir sind Gottes Volk erwählt
durch seine Gnade.
Lektorin liest die Verse wie gewohnt. Zum
Schluß: Verbeugung vor dem Altar und auf den Platz.
Jetzt folgt die
2. Lesung. Der Lektor verbeugt sich oben vor dem
Altar und trägt die Lesung vom Ambo aus vor. Text liegt auf dem
Ambo !
Halleluja - Vers (Halleluja ...) wird nach
Intonation gesungen, der Text
zwischen den Hallelujarufen wird vom Lektor gelesen.
Gegen Ende der 2. Lesung kommen Weihrauchfaß und Schiffchen zum
Herrn Kardinal zum Einlegen des Weihrauchs. Warten!, bis
Kardinal den Weihrauch gesegnet hat.
Danach mit zwei Leuchtern zum Ambo, und mit Weihrauch
Diakon erbittet den Segen
des Kardinals und trägt das
Evangelium vor. Jetzt gehen alle auf
ihre Plätze und setzen sich. Es folgt die
Predigt des Herrn Kardinals.3.29
Predigt im Festgottesdienst anläßlich der 4O0-Jahrfeier
der St. Sebastianusbruderschaft in Köln-Flittard
am 29. Mai 1994
Liebe Mitbrüder im geistlichen Amt,
liebe Mitglieder der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft,
liebe Schwestern und Brüder in Christus, dem Herrn!
Vierhundert Jahre St.Sebastianus-Schützenbruderschaft in
Köln-Flittard, das ist wahrlich ein Grund zum Feien. Feste
gelingen aber nur, wenn wir etwas feiern, das größer ist,
als wir selbst. Im Mittelpunkt dieses Morgens steht der
dreifaltige Gott selbst. Eine Gemeinschaft wie eure
Schützenbruderschaft St. Sebastianus ist eine Gemeinschaft für
morgen, wenn sie aus den Quellen von gestern für morgen und
übermorgen lebt. Fundament und Quelle aber ist dabei
unaustauschbar und unersetzbar der Glaube an den dreifaltigen
Gott selbst. Gott glauben, dem Herrn folgen und im Heiligen
Geiste denken, heißt insofern unser Auftrag in der Gegenwart für
die Zukunft.
1. Gott glauben.
Worauf setzen wir im Hinblick auf die Zukunft unserer Kirche?
Auf eure Gemeinde, auf eure Gemeinschaft, auf die Kirchensteuer,
auf unseren kirchlichen Grundbesitz, auf eine bessere Presse?
Nein, wir setzen allein auf Gott!
Sicher ärgere ich mich an manchem in Kirche und Welt - zwar
nicht an allzu vielem - aber ich ärgere mich nie über Gott!
Ganz im Gegenteil: Es macht mich froh, daß Gott ist. Er ist der
,,Deus semper major``, d. h., er ist der je größere,
faszinierende Gott. Der hl. Bruno von Köln, der Gründer des
Kartäuserordens, pflegte stets im Hinblick auf Gott zu sagen:
,,O bonitas``, d. h. Gott ist mein Bonus, er ist mein Gewinn.
Gottesliebe und Glaubensfreude - davon bin ich überzeugt werden
das einzige Brot sein das Christen von morgen und übermorgen
noch satt machen wird. Denn allein die Freude an Gott ist unsere
Stärke! Das permanente Meckern und Miesmachen in Kirche und Welt
ist meines Erachtens eine besonders unangenehme Form des
Unglaubens. Unsere Gemeinden werden kleiner, das ist wahr! Aber
unser Gott ist doch der je größere Gott, das ist doch auch wahr!
Wir haben Christenmangel und deswegen auch Priestermangel, das
stimmt! Aber, liebe Schwestern und Brüder, unser Gott ist die
Fülle, die unseren Mangel eiflillt, ja übere4üllt. Das stimmt
doch auch! Wir warten auf bessere Zeiten. Aber unsere Gegenwart
ist jetzt schon vom je besseren Gott e llt. Worauf warten wir
denn noch? Wir sind als Christen manchmal voller
Minderwertigkeitskomplexe. Dazu gibt es überhaupt keinen Grund!
Nicht, weil wir Christen besser wären als andere Leute, aber
unser Gott ist es. Glauben wir das?
,,Gott allein genügt``, so sagt die große Theresia. ,,Gott
allein genügt`` und zwar in dem Sinn, daß wir so anspruchsvoll
sind, daß uns nur Gott allein genügen kann. Der hl. Sebastianus,
ja im letzten alle Heiligen, setzten in ihrer Bedrängnis nicht
auf menschliche Taktik oder irdische Klugheit, sondern allein
auf Gott, von dem sie restlos überzeugt waren. - Denn mit Gott
ist man immer der Gewinner, mit ihm hat man das große Los
gezogen. Dieser faszinierende Gott provoziert solche Gottes
liebe, und sie gibt uns Glaubensfreude. Darin und nur darin
seid ihr als eine 400-jährige Bruderschaft eine Gemeinschaft
mit Zukunft, eine Gemeinschaft für morgen und übermorgen.
2. Dem Herrn folgen.
,,Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene
der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im
Himmel und auf Erden`` (Kol 1,15]), schreibt der Kolosserbrief
Nach seinem Bild sind wir geschaffen. Nur wer Christus kennt,
kennt sich auch selbst. Nur wer ihm folgt, kommt zu sich selbst.
Der Christ kommt allein bei Jesus Christus zu seiner eigenen
Identität. Der Herr befreit uns aus der Entfremdung mit uns
selbst, aus der Entfremdung mit den anderen und der Umwelt. Er
bringt uns zu unserer Christus-Ebenbildlichkeit. Wer sich sucht,
der verliert sich; wer sich jedoch um seinetwillen verliert, der
findet sich. Davon bin ich zutiefst überzeugt: Solche
christo-identischen Menschen bewegen die Welt zum Positiven, wie
Jesus Christus. Wenn wir nur in diesem Sinne Christen bleiben,
brauchen wir uns um die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft
von morgen und übermorgen nicht zu sorgen. Dann werdet ihr dazu
gebe ich euch mein Ehrenwort -, auch das 500-jährige feiern,
und wenn die Welt nicht untergegangen ist, auch noch das
1.000-jährige.
Dem Herrn folgen, weil er den Weg Gottes ging. Auf diesem Weg
blieb ihm schon nach ganz kurzer Zeit keine Chance mehr,
erfolgreich zu sein. Er blieb seiner Sendung treu bis zum Kreuz.
Als er schließlich gekreuzigt war, blieb den Seinen zunächst
keine Chance und keine Hoffnung. Die Geschichte hatte ihn
überrollt und die Seinen mit. Gerade daraus erwuchs jedoch eine
Bewegung, die Kirche, die die Welt verändert hat. Denn das
Kreuz wurde durch die Auferstehung vollendet, die
Erfolglosigkeit durch die österliche Fruchtbarkeit, das Aus
durch einen neuen Anfang. Gottes Weisheit hat am Kreuz
Menschenweisheit ad absurdum geführt. Setzen wir in der
Gegenwart mehr auf Gottes Weisheit, damit wir österliche Zukunft
haben.
Ich weiß, wir haben manchmal Grund zur Annahme, daß unser
Glaube heute in eine tiefe Sackgasse geraten sei. Wir haben
aber in der Nachfolge Christi noch viel mehr Grund, neue
Hoffnung und neuen Mut in der Geschichte von heute zu suchen,
die seine Geschichte mit uns ist und auch morgen und übermorgen
mit uns bleibt. ,,Laßt uns dem Leben trauen, weil Gott es mit
uns lebt``, sagt Alfred Delp. Daß Christus ist, gibt uns Hoffnung
und Zukunft.
3. Im Heiligen Geist denken
Im Heiligen Geist denken, ist die dem Christen angemessene
Form, zu denken. ,,Atme in mir, du Heiliger Geist, daß ich
Heiliges denke¡`, betet der hl. Augustinus. Tun wir das? Oder
denken wir rein soziologisch, psychologisch, pädagogisch,
ökonomisch, eben rein irdisch? Der Heilige Geist ist
unser Lebenselexier. Er sensibilisiert uns, d.h. er macht
uns empfänglich für die wirkliche Gegenwart des Herrn in unserer
Mitte. Er gibt uns das Gespür für das Himmlische im Erdhaften,
für das übernatürliche im Natürlichen. Deshalb gilt uns
heute in besonderer Weise das Wort des Epheserbriefes:
,,Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken. Ihr
Sinn ist verfinstert. Sie sind dem Leben, das Gott schenkt,
völlig entfremdet durch die Unwissenheit, in der sie
befangen sind und durch die Verhärtung ihres Herzens``
(Eph 4,17f).
Denn ,,Ohne den Heiligen Geist``, sagt der orthodoxe Metropolit Ignatius Hazin,
,,ist Gott fern,
bleibt Christus in der Vergangenheit,
ist das Evangelium ein totes Buch,
die Kirche nur eine Organisation,
die Autorität nur Herrschaft,
die Mission eine Propaganda,
der Kult eine Beschwörung
und christliches Handeln eine Sklavenmoral.
Aber mit dem Geist Gottes erhebt sich der ganze Kosmos und stöhnt in den Geburtswehen des Königreich es Gottes, - ist der auferstandene Herr da, - ist das Evangelium die Kraft des Lebens, - bedeutet die Kirche die dreieinige Gemeinschaft, - ist Autorität ein befreiender Dienst, - ist die Mission ein Pfingsten, - ist die Liturgie Gedenken und Vorwegnahme, - ist das menschliche Handeln verherrlicht``.
Wer deshalb heute eine christliche Gemeinschaft für morgen
leben will, steht unter dem Wort des Römerbnefes: ,,Gleicht euch
nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer
Denken...`` (Röm 12,2). Wandelt euch, d.h. bekehrt euch.
Bekehren - wohin denn? Wo ist der Orientierungspunkt, an dem man
den eigenen Kurs wieder neu steuern lernen kann? Nun, beim
dreifaltigen Gott selbst, indem wir dem Vater glauben, dem Sohne
folgen und im Heiligen Geiste denken. Dann haben wir - so ist es
uns verheißen - eine große Gegenwart und eine noch größere
Zukunft. Unsere St. Sebastianus-Schützenbruderschaft ist 400
Jahre alt. Ich möchte ihr abschließend auf dem Weg durch die
Gegenwart in die Zukunft ins Stammbuch schreiben: Wie es war im
Anfang - vor 400 Jahren - so auch jetzt und alle Zeit und in
Ewigkeit. Amen
Nach der Predigt folgt das
Glaubensbekenntnis.
Sobald der Kardinal
an seinem Platz angekommen ist, hält ihm ein Ministr. das
grüne Buch aufgeschlagen vor. Kardinal
singt das Credo an3.30. Sofort danach verbeugt
sich der Ministr. und geht wieder auf
seinen Platz.
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer
des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen
eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen
Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius
Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in
das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des
allmächtigen Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die
Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die
heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung
der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
Fürbitten.: Ein Ministr. geht mit dem Grünen Buch wieder zum
Kardinal, verbeugt sich und hält ihm das aufgeschlagene Buch hin
Die beiden Lektoren und die übrigen Schützen stehen einzeln
hinter dem Ambo und tragen je eine Fürbitte vor.
Pr.: Brüder und Schwestern, im Namen Christi versammelt, rufen wir zu ihm, unserem Herrn, daß er uns gnädig erhöre in all unseren Anliegen.
Pr.: Herr, unser Gott, höre gnädig auf das Gebet deiner Kirche und
schenke unseren Brüdern und Schwestern, für die wir heute gebetet
haben, deinen Schutz und Beistand in jeder Not und Bedrängnis.
Schenke ihnen Hoffnung und Zuversicht und alles, was ihnen zum Heile
dient. Druch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen
Kardinal beschließt das Fürbittgebet. Alle verneigen sich vor
dem Altar und gehen auf ihre Plätze.
Zur Gabenbereitung
Du gabst, O Herr, mir Sein und Leben und deiner Lehre himmlisch
Licht. Was kann dafür, ich Staub dir geben? Nur danken kann ich,
mehr doch nicht, nur danken kann ich, mehr doch nicht. Wohl mir!
Du willst für deine Liebe ja nichts, als wie der Lieb' allein,
und Liebe, Dank erfüllte Liebe soll meines Lebens Wonne sein,
soll meines Lebens Wonne sein.
Bereitung des Altares: Der Diakon bereitet den Altar.
Wie gewohnt assistieren ihm dabei die Akolythen mit
Messkelch, Ziborien, Messbuch und Wein und Wasser.
Inzens der Gaben, des Altares, des Hauptzelebranten, der
Konzelebranten und des Volkes: Weihrauch u. Schiffchen
kommen zum Kardinal.
Händewaschung: Die Akolythen treten zum H. Kardinal mit Schale
und Wasserkanne, sowie Handtuch. Nach Verbeugung zurück.
Gabengebet: Die Konzelebranten stehen auf, bleiben aber noch an
ihren Plätzen. Zum Beginn der Präfation treten sie an den Altar.
Diakon seitlich hinter dem Kardinal.
Sanktus aus der Schubert - Messe.
Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr! Heilig, heilig,
heilig, heilig ist nur Er! - Er, der nie begonnen, Er, der immer
war, - ewig ist und waltet, sein wird immerdar!
Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr! Heilig, heilig,
heilig, heilig, ist nur Er! Allmacht, Wunder, Liebe, Alles rings
umher! Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr!
Hochgebet III.
Alle Ministr. knien an den Stufen. Währed der Hl. Wandlung
klingeln und die konsekr. Gaben inzensieren.
Zum Pater noster stehen alle wieder auf. Weihrauch wegbringen.
Friedensgruß
Zum Agnus Dei
Mein Heiland, Herr und Meister! Dein Mund, so segensreich,
sprach einst das Wort des Heiles: Der Friede sei mit euch! O
Lamm, das opfernd tilgte der Menschheit schwere Schuld, send uns
auch deinen Frieden, durch deine Gnad und Huld.
Kommunion Der Kardinal teilt die Hostien zuerst den konzelebr. Priestern aus, dem Diakon nach dem ''Sehet des Lamm Gottes.''
Der Diakon erhält dann als erster den Kelch und teilt das hl. Blut an die Konzelebranten aus. Danach erhalten die Meßdiener, die Kommunionhelfer und die übrigen Gläubigen die Kommunion in der üblichen Weise.
Nachdem die Kommunionhelfer die hl.Kommunion empfangen
haben, treten sie zum Altar und nehmen ein Ziborium
entgegen. Sie teilen in der hinteren Hälfte des Platzes
die Kommunion aus und werden dabei von je einem
Schützen mit Flambeau begleitet.
Zur Kommunion
O heilge Seelenspeise auf dieser Pilgerreise, O Manna,
Himmelsbrot! Wollst unsern Hunger stillen, mit Gnaden uns
erfüllen, uns retten vor dem ewgen Tod!
Du hast für uns dein Leben, O Jesu hingegeben und gibst dein
Fleisch und Blut/ zur Speise und zum Tranke, wer preist mit
würdgem Danke dies unschätzbare, ewge Gut?
Kommt alle, die auf Erden von Not bedränget werden!ßo spricht
dein eigner Mund. / ,,Ich will euch wiedergeben mit meinem Blut
das Leben. Dies ist der neue, ewge Bund.``
Mit Glauben und Vertrauen wir dich verdeckt hier schauen in
deiner Niedrigkeit. /Ach, laß es, Herr, geschehen, daß wir im
Himmel sehen dich einst in deiner Herrlichkeit!
evtl. zusätzlich:
Das Heil der Welt, Herr Jesus Christ, wahrhaftig hier zugegen
ist, im Sakrament das höchste Gut verborgen ist mit Fleisch und
Blut.
Hier ist das wahre Osterlamm,/ das für uns starb am
Kreuzesstamm, / es nimmt hinweg der Sünden Schuld / und schenkt
uns wieder Gottes Huld.
Das wahre Manna, das ist hie,/ davor der Himmel beugt die Knie,
/ hier ist das rechte Himmelsbrot, / das wendet unsres Hungers
Not.
O was für Lieb, Herr Jesus Christ,/ den Menschen hier erwiesen
ist! / Wer die genießt in dieser Zeit, / wird leben in all
Ewigkeit.
Nach der Kommunion setzt sich der Kardinal auf seinen Sitz. Sofort kommen die beiden Akolythen zum Sitz des Kardinals zur Händewaschung (Schale und Wasserkanne sowie Handtuch).
Die Purifizierung des Kelches und der Ziborien wird vom Diakon
nach der hl. Messe vorgenommen. Kelch und leere Ziborien auf die Kredenz.
Sobald alle Ziborien wieder auf dem Altar stehen, werden die Hostien in
möglichst wenige Ziborien gesammelt und von einem Ko-Helfer
sofort in den Tabernakel der Pfarrkirche gebracht (am besten mit
PKW, kurzer Weg!) Dazu erhält den Schlüssel vom Pfarrer.
Danksagung
Nun danket all und bringet Ehr, ihr Menschen in der Welt, dem,
dessen Lob der Engel Heer im Himmel stets vermeldt.
Ermuntert euch und singt mit Schall / Gott, unserm höchsten Gut,
/ der seine Wunder überall / und große Dinge tut.
Er gebe uns ein fröhlich Herz, / erfrische Geist und Sinn / und
werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz / in Meerestiefen hin.
Er lasse seinen Frieden ruhn/ auf unserm Volk und Land, /er gebe
Glück zu unserm Tun / und Heil zu allem Stand.
Zum Schlußgebet
erhebt sich der Kardinal wieder. Das grüne Buch (!)
wird ihm, nach Verbeugung, aufgeschlagen vorgehalten.
Der Schlußsegen wird vom Altar aus gespendet.
Nach dem Schlußsegen: Grußadresse des 1. Brudermeisters
Altarkuss der Konzelebranten
Großer Auszug in Prozessionsordnung (wie beim Einzug ).
Spalier d. Offz
Zum Auszug
Großer Gott,wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor
dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst
vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.
Alles, was dich preisen kann,/ Kerubim und Serafinen / stimmen
dir ein Loblied an, / alle Engel, die dir dienen,/ rufen dir
stets ohne Ruh / ''Heilig, heilig, heilig'' zu.
Nach Ankunft in der Sakristei (Kindergarten) wird
zuerst dem Kreuz Reverenz erwiesen,
dann werden die Gewänder abgelegt.
Der Gang zur Kirche (Tribüne) kann beginnen.
Der Kardinal predigt. Er spricht uns dabei öfter mit St.Hubertus
Schützenbruderschaft3.31 an, was zwar falsch ist, aber bei den meisten ein Lächeln
hervorruft. Es stellt sich später heraus, daß der Sekretär sich wohl
bei der Vorlage verschrieben hat. Bei der Altarinzens bei der
Gabenbereitung inzensiert Kardinal Meisner auch die auf der Bühne
stehende Figur des hl. Sebastian mit der Bemerkung: ''Du bekommst auch
einen, ich habe Dich für den hl. Hubertus gehalten!''
Zum Sanctus
gehen wir vier Kommunionhelfer (Die Schützen Pützkaul
und Wagner aus Stammheim und Walter Kissel und ich aus Flittard) oben auf die Bühne und
stellen uns hinter den Altar. Kardinal Meisner teilt uns die Kommunion aus, wir teilen dann weiter an
die Schützen auf dem Festplatz aus. Insgesamt sind wir mit vier
Schützen und vier Geistlichen (Kardinal, Diakon Niesen, Pfarrer Frank und
Schneider) zu acht. Die gewünschten
übrigen Kommunionhelfer aus Flittard (Winfried Seiffert und Christina Hammes) waren nicht da,
was ja bereits am Donnerstag für Ärger gesorgt hatte. In der
''Sakristei'' (der Turnraum des Kindergartens) unterhält sich Kardinal
Meisner nach der Messe noch mit uns. Er fragt mich nach meinem Beruf und
meiner Tätigkeit beim HBZ. Dann Antreten auf der Pützlachstraße, wo
bereits mächtiges Gedränge herrscht. Wir marschieren vor die Kirche,
wo auf der Wiese zwischen Kirche und Straße eine Tribüne steht. Dort
plazieren sich die Ehrengäste, wie Königspaar Sabine und Thomas, Kardinal, Hochmeister Hubertus
Prinz zu Sayn-Wittgenstein
usw. Wir stehen auf dem Bürgersteig davor. Der Kardinal ist sehr
locker, er macht Witze, indem er sein Käppi einem der Jungschützen mit
langen Haaren (Norbert Rösgen) aufsetzt. Der
Kardinal fragt den König Thomas Schmitz, was das für eine Medaille
sei, die unser Vogel im Schnabel trägt. Auf die Antwort, das sei ein
Geschenk von Kaiser Wilhelm zum 300jährigen Jubiläum, sagt der
Kardinal spontan: ,,Ich schenke euch auch was.``3.32.
Dann folgt die Parade. Sehr viele Gastvereine ziehen an uns vorbei. Wir
schließen uns am Ende an. Wir ziehen hoch nach Pius. Bis zur
Lukaskirche geht es die Semmelweisstr. hoch, dann die Roggendorfstr.
zurück. Es folgen noch Haupt- und Pützlachstraße. Auf dem Festplatz
ist es brechend voll, es kommen uns bereits erste Gruppen wieder
entgegen. Es folgen das Niederländische Dankgebet und die Nationalhymne
sowie die Ansprache des 1. Brudermeisters Peter Schmitz. Er begrüßt vor allem die Stammheimer Schwesterbruderschaft,
die ja an den Ort ihrer Entstehung zurückgekehrt sei. Die Stammheimer
finden das wohl nicht so lustig, wir dagen schon. Dann ist Betrieb an
allen Theken und Ständen.
Nachmittags beginnt das Schießens auf den Königsvogel. Hubertus Prinz
zu Sayn-Wittgenstein ist ein
guter Schütze und kennt sich offenbar mit den Schwerkalibergewehren
aus. Er gibt zusammen mit Pfarrer Fritz Frank die Ehrenschüsse ab, die
der Krone und dem Kopf des Vogels gelten.
Abends Konzert der Paveier.
Der Festplatz, der sich zwischendurch mal etwas geleert hatte ist wieder
voll.
30.05.1994 (Montag) Hans Latsch, Peter
Flock und ich haben die Nachtschicht. Beim Hellwerden
reinigen wir die Wiese auf dem Festplatz und stellen die Müllsäcke
zusammen. Der Kommandant Peter Kissel
kommt gegen fünf Uhr und hilft uns dabei. Dann kochen wir uns Kaffe,
essen noch ein paar Stücke Kuchen und genießen den herrlichen blauen
Himmel und die Sonnenstrahlen, die langsam am Hochstand runterwandern.
Um sieben Uhr sind mehrere Schützen zu der Frühschicht eingetroffen,
ich gehe nach Hause und lege mich eine dreiviertel Stunde in die
Badewanne. Dann Frühstück und zum Antreten beim Kommandanten. Ich bete
in der Messe für die Lebenden und Verstorbenen der Bruderschaft vor.
Kaplan Drescher vertritt den Präses Fritz
Frank, der zu einer Beerdigung seines ersten
Pfarrers in St.Bruno in Klettenberg mußte.
Er macht eine schöne Messe, auch die Predigt über den hl. Sebastian
und den Bruderschaftsgedanken ist erstklassig.
Dann kurzer Marsch auf
den Schützenplatz zum Frühschoppen.
Ich fotografiere nachmittags ein paar Porträts und setze mich dann zu
Peter Kissel und Winfried Kühle, die Ansagen für das Königsvogelschießen machen bzw. die
Schüsse notieren. Ich mache Angaben, bei welchem Schuss wann schon mal
jemand König wurde, damit Peter Kissel dies jeweils
ansagen kann. Es ist recht kühl und als die Sonne verschwindet beginnen
viele zu frieren. Das Schießen zieht sich endlos. Der Vogel aus einem
Apfelstamm ist zäh und splittert und reißt nicht. Selten, daß mal ein
größeres Stück abgeschossen wird. Wir schießen bis zum 19.
Durchgang. Da es jetzt bereits nach Mitternacht ist, verkündet Peter
Kissel, daß nach dem 20. Durchgang das Schießen
abgebrochen wird und morgen um 18 Uhr fortgesetzt werden soll. Der 20.
Durchgang beginnt. Es schießen Franz Goracy, Egon
Tews, Peter Daßen, Stefan
Milles ohne das viel passiert. Dann kommt Norbert
Fuhrmann und nach seinem Schuß, dem 257.
insgesamt (ohne die Ehrenschüsse) fällt der Rest des Vogel von der
Stange. Der Jubel ist groß. In der Flachbahn dann Durcheinander,
Anprobe der Krone, Bilder des Königs mit seiner Mutter
Irmgard durch Rundschau und Stadtanzeiger.
Norbert und seine Mutter liegen sich
weinend in den Armen. ''Ich wollt das doch gar nicht'', sagt er.
Alle fragen mich, mit dem wievielten Schuß den der Vogel gefallen ist.
Winfried Kühle war mit seinem Zählsystem etwas durcheinander
geraten.
Dann kurzer Marsch von der Flachbahn in die Schützenhalle. Es folgen
dann die Frauen mit der Königin. Krönung und Ansprachen. Herr
Marx vom Wochenspiegel irrt umher und macht noch
Bilder vom Königspaar. Ich greife ihn mir, da der Pressewart Stefan
Hammes nicht zu sehen ist und gebe ihm noch weitere
Informationen, mal sehen was der Wochenspiegel daraus macht.
Es wurde heute wie folgt geschossen:
31.05.1994 (Dienstag) Abends ist Heukönigsschießen auf dem
Schützenplatz. Es ist recht voll, aber wird auch wieder kühl, so daß
man sich mit dem Schießen beeilt.
Heukönigspaar wird erneut das Paar von 1981 Gisela
Althoff und Helmut Hansen. Es
war wohl schwierig im Vorfeld ein Heukönigspaar zu finden. Gegen halb
zwei Uhr werden die letzten Gäste rausgeworfen, die Theke macht einfach
zu.