1969. Bei dem Festakt anläßlich des 375. Jubiläums waren am
Sonntagmorgen neben mehreren befreundeten Bruderschaften auch der
damalige Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Köln, Theo
Burauen, anwesend. Er hielt zu diesem Fest eine Festansprache.
Anschließend versuchte er auch sein Glück als Hochstandschütze.
Durch eine Unachtsamkeit war bei dem nach dem Fackelzug am
Samstagabend stattfindenden Höhenfeuerwerk der Kugelfang des
Hochstandes in Brand geraten. Dank des schnellen Handelns
einiger Schützenbrüder wurde dieser Schaden aber bis zum
Kirchgang am Sonntagmorgen wieder behoben. Nebenbei gesagt,
war dieses mehrere Jahre vorher schon einmal passiert.
1970 endlich, nach mehrjährigen Verhandlungen, lag die Genehmigung zum Bau einer Schützenhalle vor. In diesem Jahr wurde das Schützenfest letztmalig im Festzelt abgehalten.
Am Samstag nach Kirmes, Anfang Oktober 1970, war dann die offizielle
Grundsteinlegung. Die Arbeiten zum Rohbau der Halle gingen, von Unternehmern
ausgeführt, zügig voran, doch war auch von den Mitgliedern,
besonders an der Kanalisation des Schützenplatzes, viel Arbeit zu
verrichten. Es mußten Küche mit Eßraum, Bar und Außentheke in
Eigenarbeit geplant und erstellt werden. Dank mehrerer Mitglieder,
welche in dieser Zeit den Schützenplatz zu ihrer Heimat machten,
konnte alles noch soeben vor dem Fest mehr oder weniger provisorisch
fertiggestellt werden.
Erster ausrichtender Schützenkönig in der Schützenhalle war Hans
Leitermann.
Im Jahre 1971 wurden auch die ersten Anstrengungen zur
Gründung eines ''Stadtverbandes Kölner
Schützen'' unternommen, mit
dem Versuch, einmal im Jahr, und zwar nach Beendigung aller
Schützenfeste, einen Stadtkönig auszuschießen. Diese
Bemühungen waren, wie es bis heute noch bewiesen ist, von Erfolg
gekrönt. Nur bei dem anschließenden Krönungsball im selben
Jahr zeigten sich Mängel an der neugebauten Halle, d.h. sie war
bei den Planungen nur als Zeltersatz gedacht worden und konnte
bei kaltem Wetter als Veranstaltungsort nicht genutzt werden. In
dieser Situation entschloß man sich zum Einbau einer
Zwischendecke und Installation einer Heizung. Diese Arbeiten
wurden größtenteils von Schützenbrüdern ausgeführt.
Anfang 1972 wurde die erste und bis heute einzige
Karnevalssitzung der Bruderschaft veranstaltet. Nach dieser
Karnevalssession übernahm die wieder neu gebildete Flittarder
Karnevalsgesellschaft die Veranstaltungen der Karnevalszeit. Ebenfalls
hielten Bruderschaft und KG zu Karneval einige Bälle ab. Da sich an
diesen Tagen Mängel im sanitären Bereich der Schützenhalle zeigten,
wurde vor dem von Willi Kremer ausgerichteten Schützenfest eine neue,
den Anforderungen entsprechende Toilette gebaut.
Im Herbst konnten durch ein günstiges Angebot Bodenplatten beschafft
und auf dem Schützenplatz verlegt werden. So wurde auch bei nasser
Witterung die Halle von innen nicht mehr so stark verschmutzt.
1973 spielte erstmalig die Kapelle der GEW-Werke zum
Schützenfest auf.
1975 wurden auch die drei ersten Stände auf dem Hochstand
wieder in Betrieb genommen, sodaß von dieser Zeit an das Schießen
wieder umfangreicher gestaltet werden konnte.
1975 trat der bisherige 1. Brudermeister Josef Müller von seinem
Amt zurück. Sein Nachfolger ist bis heute Peter Schmitz.
Einen sehr bemerkenswerten Erfolg konnten die Jungschützen in diesem
Jahr verzeichnen: Der amtierende Schülerprinz, Stefan Fuhrmann,
errang beim Bundeskönigsschießen die Würde des Bundes-Schülerprinzen
1975-1976.
1976 wurde Hubert Berns der sogenannte Mitternachtskönig. Man hatte
an diesem Abend nicht mit der Tücke eines aus einem Apfelbaumstamm
bestehenden Holz des Königvogels gerechnet, hinzu kamen sehr schlechte
Lichtverhältnisse, und man hatte mit dem Schießen in der Dunkelheit
wenig Erfahrung, deshalb fiel der Vogel erst kurz nach Mitternacht.
Bei seinem Schützenfest stand erstmals
die Königin mit auf der Ehrentribüne, um die Parade abzunehmen.
1977 errang Walter Kissel die Königswürde, seit 173 Jahren der erste
auswärtige Schützenkönig.
In 1979 wurden Küche und Eßraum - bisher ein Provisorium
und von starken Verfallserscheinungen gekennzeichnet - ganz
abgerissen und neu erstellt.
Durch eine bis heute nicht geklärte Ursache geriet Anfang Juni 1980
der Lagerschuppen hinter dem Hochstand in Brand und verursachte
beträchtlichen Sachschaden. Trotz dieses Schreckens
fand auch in diesem Jahr das Schützenfest in gewohnter Weise statt.
1980 wurde Franz Goracy neuer Kommandant. Er löste Theo Paffrath ab,
der 16 Jahre lang dieses Amt ausübte.
Seit 1981 gehen die Frauen bei den Kirchgängen wieder
mit zum Opfergang.
1982 wurde die Außentheke von Grund auf neu aufgebaut.
1985 wurde Jochen Fuhrmann Diözesan-Schülerprinz.
Durch ein Versehen - er hatte das Holz des Königsvogels
falsch eingeschätzt - errang 1986 unser 1.
Brudermeister, Peter Schmitz, die Würde des
Schützenkönigs. Nachfolger wurde 1987
Jungschützenmeister Bruno Odenthal. Böse Zungen
behaupteten scherzhaft, er hätte die Beschaffenheit des
Königsvogels am besten gekannt, weil sein Vater, Heribert
Odenthal, ihn zurechtgeschnitzt und er diese Arbeit
aufmerksam verfolgt hatte.
1988 wurde Sigmar Fischer, aktiver Sänger im Männergesangverein,
neuer Schützenkönig. Abgelöst wurde er vom 21jährigen Norbert
Fuhrmann, von Kindheit an wohnhaft im alten Fachwerkhaus
Wiedenhofgasse 11.
1989 beteiligten wir uns sehr engagiert bei dem Fest ''1000 Jahre
Flittard ''.
1990 wurde unser Präses Pfarrer Fritz Frank von Papst Johannes
Paul II. in Privataudienz empfangen.
1990 wurde unser ''Vizegastwirt''4.1 Wilfried Schröder von seiner Frau
Margot begeistert zum neuen Schützenkönig gekrönt. In diesem Jahr
gab es einen Schlagerhit, den er nie vergessen wird, mit
dem Titel: ''Das erste Mal tut's noch weh ...''
1990 erhielt die Schützenhalle ein neues Dach.
Im Jahre 1991 löste Peter Kissel Franz Goracy als Kommandat
ab, der dies 11 Jahre lang gewesen war.
Als Hobbybauer stellt Peter Kissel seit 1988 seine Kaltblut-Pferde
zum jährlichen Schützenfest zur Verfügung.
1992 wurde als erster Flittarder Dieter Hilche Stadtschützenkönig.
Schützenfestmontag 1993, ca. 23.00 Uhr, nach langem Zittern, wurde Thomas Schmitz, Sohn des 1. Brudermeisters, neuer Schützenkönig. Im Vorfeld des Schützenfestes war er mit seiner Frau Sabine noch nicht sicher, ob er überhaupt ein Königsvogellos nehmen sollte. Daß er es trotzdem tat, ist vermutlich damit zu erklären, daß er vom Kommandanten vorher bestärkt wurde, denn der hatte ein paar Tage vor Schützenfest einen Traum, in dem er Thomas Schmitz als neuen Schützenkönig sah.